Badminton-Verband führt Video-Schiedsrichter ein

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Wer genau hingesehen hat, konnte bereits auf den Westdeutschen Meisterschaften der Schüler und Jugendlichen beobachten, dass der Badminton-Verband eine neue Technik erprobt (siehe nebenstehendes Foto von diesem Turnier).
Wir kennen es ja zu genüge: Selbst bei hochrangigen Turnieren fehlen Schiedsrichter an allen Ecken und Enden. Unterklassige Turniere und Meisterschaftsspiele müssen gar komplett ohne Schiedsrichter gespielt werden. Dabei besteht gerade hier der größte Bedarf, den mehr oder weniger vorhandenen Regelkenntnissen der Akteure nachzuhelfen.

Wer kennt nicht die Diskussionen darüber, ob der Federverband nun diesseits oder jenseits einer Feldbegrenzungslinie seinen ersten Bodenkontakt gesucht hatte.
Ausgerechnet der Fußball lieferte nun eine Steilvorlage für den Badminton-Verband. Die hier erprobte Technik wird ab der Saison 2018/2019 zu einer Revolution des Badminton-Schiedsrichterwesens führen und ausnahmslos in allen Spielen von der Kreisklasse bis zur Bundesliga eingesetzt. Spielfelder müssen mit Kameras ausgerüstet werden, die ein Bild in die Mülheimer Zentrale des Verbandes streamen. Dort werden die einlaufenden Videos aufgezeichnet, so dass sich die Schiedsrichter-Experten vor Ort dann bei Bedarf die Aufzeichnungen wiederholt ansehen können. Um den Videobeweis anzufordern, zeigt der Spieler vor der Kamera mit seinen Zeigefingern die Umrisse eines Bildschirms an, so wie wir es bereits von den Fußball-Schiedsrichtern kennen, und umgehend werden die Experten aktiv und entscheiden die Situation.